2D-Code Sunrise – Sind Sie bereit?

  • Von Domino
  • Juli 01, 2024
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Am 26. Juni 1974 wurde zum ersten Mal ein Strichcode auf einem Produkt an einer Supermarktkasse gescannt und damit Geschichte im Einzelhandel geschrieben. Der eindimensionale Strichcode wurde seinerzeit entwickelt, um Supermärkten die Preisabfrage am Point of Sale (POS) und somit das automatisierte Kassieren zu ermöglichen. 

Mit der Global Trade Item Number (GTIN) als Teil des Barcodes wurde der Strichcode zum weltweiten, universellen Standard und mittlerweile werden GS1-Barcodes täglich rund zehn Milliarden Mal gescannt. Mit zunehmendem Informationsbedarf auf den Verpackungen entlang der Lieferkette steigen die Anforderungen an den Datenträger und der eindimensionale Barcode stößt an seine Grenzen. Demzufolge verwenden immer mehr Markenhersteller zweidimensionale Barcodes.

Nun bereitet die GS1 den Übergang vom Strichcode zum 2D-Code vor, dem sogenannten GS1 Digital Link, der entweder im QR-Code oder DataMatrix-Code „verpackt“ werden kann. Auf dem GS1 Global Forum in Brüssel im Februar 2023 kündigte die Organisation für globale Standards eine offizielle Sunrise-Periode für 2D-Codes ab 2027 an.

Was ist der GS1 Digital Link?

Der GS1 Digital Link ist eine einfache, auf Standards basierende Informationsstruktur, die in verschiedenen Datenträgern codiert werden kann, typischerweise jedoch in einem QR-Code. Dabei werden die Informationen des Einzelhändlers am Ende einer URL eingebettet, damit sie im Netz verfügbar sind. Unverändert ist hinter dem GS1 Digital Link 2D-Code, wie beim Strichcode, die GTIN hinterlegt, die es ermöglicht, das Produkt an der Kasse zu identifizieren. Darüber hinaus fungiert er als Portal für eine Reihe an zusätzlichen Produktinformationen.

2024-DE-GS1 Digital Link

Warum stellt die GS1 den Strichcode auf den GS1 Digital Link um?

In den letzten Jahren haben viele Marken auf die steigende Nachfrage nach mehr Daten reagiert, indem sie ihren Produktverpackungen sekundäre Barcodes hinzugefügt haben. Eine einzelne Verpackung kann daher einen QR-Code für verbraucherorientierte Anwendungen sowie mehrere andere Datenträger für die Verwendung am POS, die interne Lagerbestandskontrolle oder die Verwaltung der Lieferkette enthalten.

Obwohl Verbraucher, heute besser als je zuvor, mit 2D-Codes umgehen können, können mehrere 2D-Codes auf Produktverpackungen dennoch verwirrend sein. Zudem können sie auch Probleme beim Scannen am POS-System verursachen und wertvollen Platz auf dem Verpackungsdesign einnehmen.

Die GS1 hat nun offiziell die Weichen gestellt, um die Industrie bei der Umstellung auf einen einzigen, datenreichen 2D-Code zu unterstützen, dessen hinterlegte Produktinformationen von allen Geräten erfasst werden können – von Logistiksystemen und POS-Scannern über spezielle Apps bis hin zu intelligenten Kühlschränken.

Ein einziger GS1 Digital Link liefert – je nach Gerät, mit dem der Code gescannt wird – eine Vielzahl unterschiedlicher Informationen und bietet die Möglichkeit, die Transparenz in der Lieferkette zu verbessern, die Produktsicherheit zu gewährleisten und den Verbrauchern sowohl zu Hause als auch im Geschäft eine Fülle von Informationen zur Verfügung zu stellen.

Mit der offiziellen Einführung (Sunrise) des GS1 Digital Links, dessen Standard in Zusammenarbeit mit den weltweit größten Einzelhändlern, Produzenten sowie Transport- und Logistikunternehmen entwickelt wurde, wird versucht, der datenorientierten Welt gerecht zu werden. Die Modernisierung des Strichcodes zielt darauf ab, die Vernetzung und Verteilung von Informationen zu verbessern, die Transparenz, Produktauthentizität sowie Rückverfolgbarkeit zu erhöhen und gleichzeitig die Interaktion der Verbraucher zu fördern.

Domino wirkt als weltweit führender Anbieter von Codier-, Markier- und Etikettierlösungen aktiv bei diesem Vorhaben mit. Mit der langjährigen Erfahrung in der Erfüllung gesetzlicher Serialisierungsanforderungen durch 2D-Codes sowie zahlreichen Partnerschaften mit wichtigen Branchenverbänden, einschließlich der GS1, ist Domino gut aufgestellt, um produzierende Unternehmen bei der Vorbereitung auf den neuen GS1 Digital Link zu unterstützen.

Wie groß ist die Umstellung von Strichcodes auf 2D-Codes in der Produktion?

Obwohl der GS1 Digital Link einen klaren Fahrplan für die Zukunft vorgibt, stellt dies auch einige Herausforderungen für produzierende Unternehmen dar. Es muss festgelegt werden, welche Informationen in den QR-Code eingebettet werden sollen: dynamische, chargen- und artikelbezogene Daten oder übergeordnete produktbezogene Informationen. Je nach Anwendung müssen Markenhersteller möglicherweise auf Daten aus ERP-Systemen und Produktionslinien zugreifen und diese für die Verwendung im GS1 Digital Link aggregieren.

Effiziente Drucklösungen für die Aufbringung der QR-Codes müssen ebenfalls herangezogen werden, einschließlich Technologien für die Produkthandhabung und Code-Überprüfung. Wie jeder Produktcode kann auch ein GS1 Digital Link QR-Code nur dann wirksam sein, wenn er korrekt gedruckt wird und effektiv gescannt bzw. ausgelesen werden kann.

Dynamische Daten, die in einem 2D-Code enthalten sind, wie z. B. chargenbezogene Informationen (einschließlich Chargennummern, Zutatenvariationen, Nährwert- und Allergeninformationen) sowie Mindesthaltbarkeitsdaten und eindeutige Produkt-IDs erfordern eine Inline-Codierung auf dem Produkt, was vorgedruckte Etiketten ausschließt.

Die Echtzeit-Codierung von Produkten mit variablen Daten innerhalb von Produktionslinien bringt ihre eigenen Herausforderungen mit sich. Das Aufbringen hochwertiger und maschinenlesbarer 2D-Codes erfordert eine exakte Produktausrichtung und eine nahezu perfekte Produkthandhabung, um eine exzellente Codequalität sicherzustellen. Somit muss eine nachträgliche Integration von Codiersystemen in bestehende Linien für die Umsetzung des GS1 Digital Links sorgfältig geplant und umgesetzt werden.

Im schlimmsten Fall führt ein qualitativ schlechter 2D-Code zu erhöhtem Ausschuss, Nacharbeiten und/oder mangelhafter Ware – insbesondere, wenn sich die Auswirkungen auf Linien beziehen, in denen serialisierte Produkte zusammengeführt werden müssen. Die Auswirkungen können sogar noch gravierender sein, wenn unbemerkt nicht lesbar codierte Produkte den Produktionsstandort verlassen. Finanzielle Strafen wie Bußgelder, Geschäftseinbußen, Produktrückrufe und rechtliche Konsequenzen können die Folge sein.

Domino hat es sich zur Aufgabe gemacht, Markenhersteller und produzierende Unternehmen dabei zu unterstützen, sich auf die Einführung des dynamischen 2D-Codes vorzubereiten. Als führender Anbieter haben wir bereits eine Reihe von rechtskonformen Lösungen weltweit begleitet, die für die schnelle Verarbeitung von serialisierten Daten, den hochwertigen Druck von 2D-Codes, die Verifizierung und Überprüfung der Codegenauigkeit sowie eine Erleichterung des Datenaustausches ausgelegt sind.

Wie sieht der Zeitrahmen für die Implementierung des GS1 Digital Links aus?

Das offizielle Datum für den GS1 Digital Link Sunrise ist derzeit auf 2027 festgelegt.

Wie bei jedem neu eingeführten Standard wird es auch beim GS1 Digital Link eine Übergangsphase geben, in der erste Veränderungen bei Markenherstellern, Einzelhändlern und Produzenten sowie neue innovative Anwendungsfälle zu beobachten sein werden. Weltweit haben bereits viele Einzelhändler damit begonnen, ihre POS-Scanner für das Lesen von 2D-Codes aufzurüsten. Natürlich gibt es erhebliche Unterschiede im Reifegrad zwischen den verschiedenen Akteuren und Regionen. Dennoch wird sich die Akzeptanz des GS1 Digital Links vermutlich schnell ausweiten, da immer mehr Marken die Vorteile eines größeren Datenaustauschs erkennen werden.

Eine der größten Herausforderungen besteht für Hersteller darin, sich auf den Inhalt des neuen GS1 Digital Links zu einigen und sicherzustellen, dass ihre Anlagen für die neuen Datenanforderungen sowie den effektiven und qualitativ hochwertigen Druck gerüstet sind. Als globaler Codier-, Markier- und Etikettierexperte, der zahlreiche weltweit konforme Codierlösungen anbietet und langjährige Erfahrungen im Datenmanagement und der Einführung von 2D-Codes besitzt, beraten wir Sie gerne zu Ihren individuellen Anforderungen.

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