DotCode: Alles rund um den 2D-Data-Matrix-Code
Lückenlose Rückverfolgung entlang der Lieferkette und direkte Interaktion mit Endverbrauchern – DotCodes gehören zu 2D-Data-Matrix-Codes, die seit einigen Jahren in verschiedenen Industrien vermehrt zum Einsatz kommen.
Die Punktcode-Innovation überzeugt vor allem in der Tabakindustrie. Eine große Menge an Dateninhalten passt in DotCodes. Damit gelingt es Herstellern, so viel Auskunft wie möglich über das Produkt zu geben und – seit der Anpassung der Tabakverordnung der europäischen Union – die Rückverfolgung von Tabakwaren erfolgreich durchzuführen.
Was ist ein DotCode?
Der DotCode ist ein 2D-Barcode, der Daten in Form von Punkten in einer rechteckigen Anordnung codiert. Er wurde ursprünglich als Lösung für einen maschinenlesbaren Code entwickelt, der beim Druck mit Hochgeschwindigkeits-Tintenstrahl- oder Lasertechnologien zuverlässig gelesen werden kann.
In Branchen mit schnellen Produktionsprozessen dienen solche Punktcodes als Alternative zu anderen 2D-Codes, um die Serialisierung auf Artikelebene zu erleichtern und die Verfolgung von Produkten in globalen Lieferketten zu ermöglichen.
DotCodes sind Public-Domain-Codes, somit unterliegen sie keinen Urheberrechts- beschränkungen und sind gebührenfrei. Unternehmen benötigen also keine Lizenz, um den Code zu drucken oder zu verwenden. Die aktuellen Spezifikationen sind beim Industrieverband Association for Automatic Identification and Mobility – kurz AIM – unter ISS DotCode Symbology Specification 4.0 erhältlich. Die AIM fördert die Nutzung von AIDC-Technologien weltweit. Zu den Zielen gehören unter anderem:
- Bereitstellung & Entwicklung von RFID-, Strich- und Punktcodes
- Führung einer Standards Advisory Group
- Verfolgung neuer Technologieinitiativen
Wie andere 2D-Barcodes sind auch DotCodes mit Fehlerkorrekturfunktionen ausgestattet, die auf dem Reed-Solomon-Korrekturalgorithmus beruhen. Bei der Fehlerkorrektur werden fehlende Daten in 2D-Codes erkannt und wiederhergestellt. DotCodes können also auch dann noch gelesen werden, wenn ein Teil des Punktcodes fehlt oder beschädigt ist.
Symbologie: Wie sieht ein DotCode aus?
DotCodes haben in der Regel eine rechteckige Form. Die Daten in DotCodes werden in Datenpunkten codiert. Diese können entweder quadratisch oder kreisförmig sein und werden auf einem Raster diagonal zum Rechteck angeordnet. In der Mitte befindet sich jeweils in einer eigenen Matrixzelle ein Punkt, der die anderen Punkte nicht berührt. Dieser Regelung sollte die korrekte Darstellung folgen:
- Größe & Ausrichtung: Die Mindestgröße für einen DotCode ist 7 Punkte hoch. Theoretisch gibt es keine Maximalgröße. Die praktische Grenze, die mit den meisten Drucktechnologien erreicht werden kann, liegt jedoch bei 124 Datenpunkten in der Höhe und Breite. Die Größe und Ausrichtung ist flexibel, wobei die Punkthöhe und -breite des Codes ungerade sein muss.
- Farbe & Kontrast: DotCodes können in dunklen Farben auf hellem Hintergrund oder in hellen Farben auf dunklem Hintergrund gedruckt werden. Der Kontrast sollte ausreichend sein, um die Lesbarkeit zu gewährleisten. Bereits 15 % des Kontrastes reichen dabei aus, um den Punktcode erfolgreich zu scannen.
- Muster: Wie andere 2D-Codes haben DotCodes ein Suchmuster, das in den beiden Ecken des Codes zu sehen ist, die Datenpunkte enthalten. Durch die Position dieser Punkte weiß ein Datenleser oder Scanner, wo er mit dem Lesen der Daten beginnen muss.
- Umgebung: Ein DotCode muss von einer „Ruhezone“ umgeben sein, die auf allen vier Seiten des gedruckten Codes drei Punkte breit ist. Der leere Raum stellt sicher, dass ein Scanner den Code effektiv scannen und lesen kann, ohne zusätzlich gedruckten Inhalt zu erfassen.
Dateninhalt: Welche Informationen kann ein DotCode enthalten?
DotCodes können Daten unter Verwendung aller 7-Bit-ASCII-Zeichen (American Standard Code for Information Interchange) sowie aller erweiterten 8-Bit-ASCII-Zeichen codieren, die
- die Ziffern 0 bis 9,
- die Kleinbuchstaben a bis z,
- die Großbuchstaben A bis Z,
- Interpunktionszeichen und
- eine Reihe von Sonderzeichen darstellen.
Im Gegensatz zu anderen 2D-Codes sind DotCodes in Bezug auf die Datenkapazität technisch nicht eingeschränkt. Es gibt keine grundsätzliche Obergrenze für die Datenmenge, die in einem DotCode gespeichert werden kann. In der Praxis können die Drucker auf eine Größe von 124 Punkten in der Höhe und Breite beschränkt sein.
Was ist die beste Technologie für den Druck von DotCodes?
Anders als andere 2D-Barcodes folgen DotCodes keinen durchgehenden Linien oder genauen Abständen und können daher zuverlässig mit
Die Codes eignen sich gut für Branchen mit Hochgeschwindigkeits-Produktionslinien.
Wie scannt man einen DotCode?
Wie DataMatrix-Codes und QR-Codes können DotCodes mit einem speziellen 2D-Code-Scanner oder einem Kamerascanner aus jeder Richtung gescannt werden. Das Lesen der DotCodes gelingt auch mit der Kamera eines Smartphones oder Tablets, vorausgesetzt, es ist eine geeignete Barcode-Lese-App installiert. Allerdings werden DotCodes in der Regel nicht für den Einsatz in verbrauchernahen Anwendungen empfohlen.
In welche Branchen werden DotCodes verwendet?
DotCodes finden mit großem Erfolg Anwendung bei der Serialisierung auf Verpackungen in der europäischen Tabakindustrie, wo schnelle Produktionsumgebungen (oft mit bis zu 1.000 Packungen pro Minute) eine Hochgeschwindigkeitslösung für die Produktkennzeichnung erfordern.
Alle Vorteile der Serialisierung sowie Komplettlösungen für die Codierung von Zigarettenschachteln, erfahren Sie im Beitrag Bedruckung von Zigarettenschachteln. Hier finden Sie auch alle Informationen rund um EU-Regelungen für die Druck- und Etikettierlösungen für die Tabakindustrie.
GS1 DotCode: Gebrauch in der Tabakindustrie
Die globale Standardisierungsorganisation GS1 unterhält internationale Standards für DotCodes zur Verwendung in der Tabakindustrie, um die Anforderungen der EU-Verordnung zur Rückverfolgbarkeit von Tabakprodukten EU 2018/574 zu erfüllen. Durch die fälschungssicheren Sicherheitsmerkmale und die Rückverfolgung soll dem unerlaubten Handel mit Tabakerzeugnissen vorgebeugt werden.
Obwohl der DotCode am häufigsten im Tabaksektor eingesetzt wird, könnten sich die Codes auch in anderen Branchen mit hohen Codier-Geschwindigkeiten als nützlich erweisen – wie zum Beispiel für alkoholische Getränke, für die eine Serialisierung in Zukunft erforderlich werden könnte.
Sie wollen mehr über die Verwendung von DotCodes wissen? Wir helfen gerne!
Sie erwägen, Ihre Produktverpackungen mit einem DotCode oder einer anderen Art von 2D-Code zu versehen und benötigen weitere Informationen, wie dies unter Berücksichtigung Ihrer Produktionsanforderungen am besten zu bewerkstelligen ist? Wenden Sie sich gerne an uns!
Wir verfügen über eine Reihe verschiedener Codier-, Markier- und Etikettierlösungen, die den Anforderungen aller Branchen und Verpackungsarten entsprechen. Zudem bieten wir auch eine Reihe spezieller Machine-Vision-Systeme an – sie stellen sicher, dass die Codes den Anforderungen an die Druckqualität entsprechen und zur Überprüfung der Datengenauigkeit von serialisierten Codes verwendet werden können.